Nach einer starken Zunahme in den vergangenen Jahren und einem tiefen Einbruch im Frühjahr dieses Jahres gibt es jetzt wieder Zeichen für ein leichtes Wachstum bei der Anzahl der angebotenen Strecken der Low Cost Carrier (LCC) in Deutschland, auch wenn die Anzahl der Flüge noch geringfügig unter dem Wert des letzten Jahres liegt. Dies ist eine der markanten Kernaussagen aus dem neuen "Low Cost Monitor", den das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) jetzt veröffentlicht hat.
Im Sommer 2009 gab es 19 Low Cost-Fluggesellschaften in Deutschland, die insgesamt mehr als 5100 Flüge angeboten haben. Das sind zwar rund 3,8 Prozent weniger Flüge als im vergangenen Jahr, aber eine deutliche Verbesserung gegenüber den Januarwerten, die mit 8,5 Prozent unter denen des Vorjahres lagen. Damit ist 2009 das Jahr mit dem bisher größten Angebot an Low Cost-Strecken, dies allerdings verbunden mit einer Flugreduzierung und dem Einsatz durchschnittlich größerer Luftfahrzeuge.
Gemessen an der Zahl der Flüge (Starts) im Juli ist Air Berlin weiterhin der größte Low Cost-Anbieter in Deutschland. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass dabei zahlreiche innerdeutsche, stark frequentierte Strecken enthalten sind, die nach der Übernahme der dba nun von Air Berlin beflogen werden. Im Vergleich zum Vorjahr gab es besonders bei Ryanair mit mehr als 35 neuen Strecken eine größere Zunahme an bedienten Strecken im Sommer 2009 gegenüber dem Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Zahlreiche andere Fluggesellschaften reduzierten ihr Streckenangebot deutlich. Insgesamt vereinen die fünf größten Low Cost Carrier in diesem Sommer über 90 Prozent des LCC-Marktes auf sich. Während sich einige Gesellschaften vom deutschen Markt zurückziehen, entdecken andere kleinere Low Cost Carrier neue Nischen im Verkehr mit Deutschland. Allerdings mussten verschiedene Airlines in den vergangenen Monaten auch Insolvenz anmelden, und durch Konsolidierung verschmelzen in diesem Markt die Geschäftsmodelle einiger Gesellschaften und erschweren somit eine eindeutige Zuordnung.
Quelle: dlr.de