Eurocopter will gemeinsam mit dem Konkurrenten Boeing einen neuen Transporthubschrauber für die Bundeswehr, das Militär anderer europäischer Staaten und die US-Streitkräfte entwickeln. Angestrebt wird eine Partnerschaft, bei der Eurocopter Hauptauftragnehmer für die europäischen, Boeing für die amerikanischen Kunden ist. Dabei handele es sich um das einzige erkennbare, transatlantische Gemeinschaftsprojekt in diesem Jahrzehnt, sagte CEO Lutz Bertling auf der ILA. Derzeit ist das Unternehmen dabei, die Verkabelungsprobleme beim Kampfhubschrauber Tiger zu lösen. Der Abrieb der Isolierungen habe keinen Einfluss auf die Einsatzfähigkeit, so der CEO. Das würden die anderen Betreibernationen im Gegensatz zur Bundeswehr ebenso sehen. Dass der Tiger noch keine deutsche Zulassung habe, liege auch an den personellen Engpässen der zuständigen Behörden. Diese hätten Eurocopter mitgeteilt, dass man deshalb nur fünf Maschinen pro Jahr abnehmen könne, während der Hersteller monatlich einen Helikopter liefern könne. Auf der ILA zeigt Eurocopter auch erstmals den Transporthubschrauber NH-90 in einer MedEvac-Ausführung, die im Hinblick auf den künftigen bedarf der Bundeswehr entwickelt wurde. Obwohl sich der Markt für zivile Hubschrauber noch nicht von der Wirtschaftskrise erholt hat, investiert Eurocopter bis 2014 rund 1,3 Milliarden Euro an Eigenmitteln in Forschung und Entwicklung und verlegt sein Entwicklungszentrum von Ottobrunn nach Donauwörth. Die Krise sei der richtige Zeitpunkt, das Unternehmen für die Fortsetzung seiner Führungsrolle auf dem Hubschraubermarkt zu optimieren. Man werde an der Strategie festhalten, jährlich mindestens ein neues Modell oder die wesentliche Verbesserung eines bestehenden Produktes starten zu lassen, sagte Breitling und kündigte für September gleich zwei Erstflüge an.
QUelle: ila-berlin.de