Tikkakoski (Jyväskylä/EFJY) ist die Heimat der Tukilentolaivne (TukiLLv). Die Vielfalt der hier stationierten Flugzeuge spiegelt sich in den Aufgaben wieder: Verbindungsflüge, Transport von Material und Personal, elektronische Aufklärung, Luftbildgewinnung, Kartografie, Flugzieldarstellung und die fliegerische Grundausbildung.
Drei Staffeln sind hier stationiert.Die erste Staffel setzt die C-295M, die F27-400M, die L-90TP und die L-70 Vinka ein. Staffel zwei die Learjet 35A/S und Staffel drei fliegt die F27-100 Friendship. Auf den Vinkas wird die fliegerische Grundausbildung durchgeführt. Das passierte bis 2005 durch die Ilmavoimat in Kauhava. Am 29.07.2005 unterzeichneten aber die Ilmavoimat und das finnische Luftfahrtunternehmen Patria einen Vertrag, in dem diese Aufgabe an Patria abgegeben wird. Die Vinkas wurden im September 2005 von Kauhava nach Tikkakoski verlegt.
Fokker 27
Ende der 1970er Jahre benötigte die Ilmavoimat einen Nachfolger für die DC-3. Zwei F27-100 Friendship wurden von Kar-Air geleast. Die beiden Maschinen (FF-1 & FF-2) wurden im August 1980 übernommen. Im Herbst 1980 wurden weitere Typen getestet (Casa C212, DHC-5 Buffalo & An-26). Gekauft wurde schließlich eine F27-400M Troopship. Im Februar 1984 wurde diese Fokker als FF-3 an die Ilmavoimat überstellt.Die zwei geleasten F27 waren zuvor im Mai 1982 ebenfalls käuflich erworben worden. Die F27-400M wurde als FF-3 im Februar 1984 ausgeliefert.Die DC-3 wurden noch im selben Jahr außer Dienst gestellt worden.
FF-1 wurde Ende der 1980 umgerüstet. Neues Aufgabengebiet für diesen Flieger wurde und ist die elektronische Aufklärung ELINT (electronic intelligence) bzw. SIGINT (signals intelligence). ELINT=Aufzeichung und Auswertung von Radarausstrahlungen. SIGINT=Abhören von Funksignalen.
FF-2 diente hauptsächlich dem Transport von Personal und kleinerer Fracht. Sie war in Finnland auch als 'Air Force One' bekannt, flogen doch schließlich drei finnische Präsidenten (Koivisto, Ahtisaari & Halonen) mit ihr. Ausgeliefert am 18.07.1980 endete ihre Einsatzzeit am 31.03.2004. Der letzte Flug führte nach Pori, wo sie in der Lehrwerkstatt zu Ausbildungszwecken verwendet wird. Eine Modernisierung war als unwirtschaftlich eingestuft worden (hohe Flugstundenzahl & veraltete Triebwerke).
FF-3 erhielt große Frachttüren an der Seite, um auch größere Stücke transportieren zu können. Die großen Türen erleichtern auch das Absetzen von Fallschirmspringern. Zu diesem Zweck wurden die Sitze auch seitlich angeordnet. FF-3 soll noch bis 2010 fliegen.
Learjet 35A/S
Im Oktober 1980 kaufte die finnische Regierung drei Learjet 35A. Die Auslieferungen erfolgten von September bis November 1982. Diese wurden umfangreichen Modifikationen unterzogen, um ihrem Aufgabenspektrum gerecht zu werden. Die LJ35A Special Mission lösten die Il-28 ab und kamen seitdem in der Flugzieldarstellung, der Luftbilderstellung (ab 1983) und Seeüberwachung zum Einsatz. Zusätzlich werden hochrangige Regierungsmitglieder transportiert.
EADS CASA C295M
2005 begann die Suche nach einem Nachfolger für die Fokker 27. In der engeren Auswahl waren die Alenia C-27J und die C295M. Im Juni 2005 wurde die C295 in Spanien und im September 2005 die C-27J in Italien getestet. Anfang 2006 kamen Maschinen des jeweiligen Typs nach Tikkakoski, die C-27J vom 09.-13.01.2006 und die C295 vom 23.-27.01.2006, um Beladungstest zu absolvieren. Die Evaluierung beinhaltete auch Kältetests in Finnland im Januar 2006. Durchgeführt wurden diese in Kittilässä im finnischen Lappland, etwa 100km nördlich des Polarkreises. Die C295M wurde ausgewählt und bereits im Januar 2007 begann die Ausbildung des Personals. Zwei Exemplare im Wert von 45 Millionen Euro wurden bestellt und zusätzlich Optionen für fünf weitere Maschinen erworben. Die erste Maschine CC-1 traf am 06.03.2007 in Tikkakoski ein, die zweite CC-2 am 29.03.2007 und damit knapp ein Jahr früher als ursprünglich geplant!
Der finnische Konzern Patria hat im Spätsommer 2008 die Wartung der Fokker F-27 und Casa C295 der finnischen Luftwaffe (Ilmavoimat) übernommen. Zu diesem Zweck wurde im Herbst 2008 ein neuer Hangar am Flughafen Jyväskylä (Tikkakoski) in Betrieb genommen. Patria wartet außerdem Maschinen vom Typ Vinka und Redigo für die finnische Luftwaffe und führt außerdem die fliegerische Grundausbildung in Tikkakoski durch.
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