Das älteste Ausstellungsgebäude Dresdens, das Johanneum, beherbergt seit knapp 60 Jahren das Verkehrsmuseum Dresden.
Dort, wo in früheren Zeiten Pferde und Kutschen der Dresdener Kufürsten untergestellt wurden, zog später eine Bildersammlung, eine Porzellansammlung und nach dem Wiederaufbau in den späten 1950er Jahren das Verkehrsmuseum Dresden ein.
Die Themen Fahrzeuge und Eisenbahn wollen hier nicht behandelt werden, dieser Bericht beleuchtet einzig die Luftfahrt. Dieser Bereich ist im 1. Stock mit Blick auf den Neumarkt untergebracht und zeigt ein Originalflugzeug, eine Super Aero-45S, einen Grade Eindecker und eine Bleriot XI Replica.
Gern hätte man einen Rumpf der in Dresden gebauten Baade-152 ausgestellt, dessen Dimensionen sprengen aber das Museum.
Der (letzte verbliebene) Rumpf liegt daher im Flughafen Dresden und kann an Tagen der offenen Tür besichtigt werden.
Blick auf das Verkehrsmuseum Dresden
Thematisch versicht die kleine Luftfahrtausstellung daher die Geschichte der zivilen Luftfahrt abzubilden, meist mit Bildern und Grafiken.
Ein Großteil der Exponate widmet sich aber der Dresdener Luftfahrt, speziell der in Klotzsche gebauten Il-14P und der Baade-152 sowie seiner möglichen Weiterentwicklungen.
Dazu werden Originalteile beider Flugzeuge sowie einige Modelle ausgestellt.
Il-14P Triebwerk mit Propeller
Ein originales, historisches Modell der Baade-152, so wurde dieses Flugzeug auf Messen angeboten.
Einige Teile der wenigen gebauten Flugzeuge sind erhalten geblieben, hier ein Kabinenfenster
Auch ein Fahrwerksbein mit originales Rädern und (Continental!) Reifen sowie ein Tragflächenendbehälter sind noch vorhanden. Der Behälter wurde nach der Verschrottungsaktion der Baade-152 Teile, aufgrund von entfallener Serienfertigung, als Kinderspielgerät verbaut und überlebte so.
Jetzt wieder in Farben der Deutschen Lufthansa der DDR, eine Super Aero-45S.
Die Kennung DM-SGE hat die falsche, ehemalige Kennung DDR/DM-VMD abgelöst
Offen sichtbarer Motor Walter-Minor-4-III. Die Leistung, ca. 105 PS, entspricht etwa der eines heutigen Kompaktklasse PKW. Vor 60 Jahren flog mit zwei dieser Motoren die Aero-45S ca. 1300km weit und konnte 5 Stunden in der Luft bleiben.
Blick von der Empore auf die Aero-45S
Zum Schluss ein Blick auf einen Nachbau einer Bleriot XI.
Leider wirkt dieses Flugzeug etwas deplatziert. Es hängt im mittleren Teil des Museums, darunter werden aktuell Sonderausstellungen aufgebaut. Ein Zusammenhang zur Luftfahrt lässt sich nicht erkennen.
Trotzdem lohnt ein Besuch des Verkehrtsmuseum Dresden, denn die Kosten für Eintritt sind moderat. Es sind ja weiterhin viele Ausstellungsstücke der Fahrzeugtechnik und Schienentechnik vorhanden.
Ein Kontrast mit der neu aufgebauten historischen Bebauung des Neumarktes stellt das technische Museum auf jeden Fall dar.