Kavallerie-Instruktor und Pilot Theodor Real wurde am 31.07.1914 mit der Aufstellung einer Fliegertruppe beauftragt.
Die ersten drei Flugzeuge wurden auf der Landesausstellung in Bern beschlagnahmt und bildeten zusammen mit den ersten neun Piloten den Grundstock.
Im Dezember 1914 zog die Truppe von Beundenfeld nach Dübendorf und konzentrierte sich auf die Ausbildung. Im Ersten Weltkrieg traten sie nur selten in Aktion.
1919 kamen weitere Plätze dazu, nämlich Thun und Lausanne, 1921 dann Payerne.
1921 Gründung von Fliegerrekruten-, Unteroffiziers-, und Offiziersschulen.
1924 Gründung des Fliegerärztlichen Instituts.
1930 Aufnahme der Erdkampftaktik in die Ausbildung. Mit der Stilllegung der Hunter-Flotte 1994 verschwand diese für's erste.
1934 Aufstellung des Fliegerbeobachtungs- und Meldedienstes.
1935 begann die Schweiz mit dem Aufbau einer Fliegerabwehr.
Oktober 1936 wurde die Fliegertruppe zur eigenen Waffengattung erklärt.
1938 Gründung der ersten Übermittlungsrekrutenschule.
28.08.1939 Mobilisierung der Schweizer Flieger- und Fliegerabwehrtruppen. Zu diesem Zeitpunkt verfügte die Schweiz über 86 Jagd- und 121 Erdkampf- und Beobachtungsflugzeuge.
1941 Aufstellung des Ueberwachungsgeschwaders
1943 nahm das Eidgenössische Flugzeugwerk in Emmen die Produktion auf. Geschützte Flugplatzanlagen entstanden in Alpnach, Meiringen, Turtmann. Der Fliegerschiessplatz Ebenfluh/Axalp wird in Betrieb genommen.
1946 begann mit der Vampire das Zeitalter der Düsenjets bei der Schweizer Luftwaffe
Die Eigenentwicklung von Kampfflugzeugen wurde 1958 eingestellt, nachdem sowohl das Projekt P-16 als auch die N-20 eingestellt worden waren.
1964 wurde deshalb die Mirage III beschafft. Die Beschaffung sorgte aufgrund massiver Kostenüberschreitungen für einen Skandal der sowohl die Politik als auch die Fliegertruppe erschütterte. Die Konsequenz war eine Neuorganisation. Die Truppe und die Verwaltung wurden voneinander getrennt.
1969 Aufstellung der Fallschirmaufklärer-Kompanie.
In den 70er und 80er Jahren wurde wie in vielen Ländern zu Zeiten des Kalten Krieges das Operieren von Autobahnen probiert. Premiere war am 16.09.1970 bei Oensingen.
1977 nehmen zum ersten Mal schweizerische Kampfflugzeuge an Schiessversuchen in Vidsel/Schweden teil.
Ab 1985 führt die Schweizer Luftwaffe Luftkampftraining von Sardinien aus durch. Seit 1991 geschieht das über der Nordsee von Großbritannien aus statt.
2002 findet die Operation FULCA 2002 (Fulcrum Campaign) in Dübendorf statt. Es ist das erste Mal das eine Staffel einer ausländischen Luftstreitkraft zu einer Luftkampfübung in der Schweiz weilt. Die Tatsache das es sich dabei um die Fabulous Fulcrums (1./JG73) mit ihren MiG-29 handelte, machte die Übung noch mehr zu etwas Besonderem. Bis zu 8 MiG-29 weilten für zwei Wochen in Dübendorf.
Im August 2003 revanchiert sich die Fliegerstaffel 11 und verlegt für zwei Wochen mit F/A-18 nach Laage bei Rostock im Nordosten Deutschlands.
Die Schweizer Luftwaffe setzte bis heute eine große Vielzahl verschiedener Luftfahrzeuge ein. Stellvertretend seien ein paar davon genannt.
Vampire:
Die ersten vier wurden 1946 beschafft. Insgesamt waren es 222. Die letzten Exemplare wurden erst 1990 außer Dienst gestellt.
Hunter:
1958-1994. 152 Stück insgesamt.
Hawk:
1990-2002 20 Exemplare
Mirage III:
S (Jäger) 36 Stück
RS (Aufklärer) 18 Stück
BS (Trainer) 2
C (Testmaschine) 1
2004 waren folgende Waffensysteme im Einsatz:
Alouette III, Super Puma, Cougar, PC-6, PC-7, PC-9, PC-12, Do-27, King Air 350, Twin Otter, Falcon 50, LJ-35, F-5E, F/A-18C/D.
Die Schweizer Luftwaffe 2004 verfügte über folgende fliegende Verbände:
LT Staffel 1 mit Alouette III in Payerne
LT Staffel 3 mit Super Puma in Dübendorf
LT Staffel 4 mit Alouette in Dübendorf
LT Staffel 5 mit Alouette III, Cougar & Super Puma in Payerne
LT Staffel 6 mit Cougar in Alpnach
LT Staffel 7 mit PC-6 in Emmen
LT Staffel 8 mit Alouette III und Super Puma in Alpnach
Fliegerstaffel 6 mit F-5 in Payerne
Fliegerstaffel 8 mit F-5 in Meiringen
Fliegerstaffel 11 mit F/A-18 in Dübendorf
Fliegerstaffel 12 Zielfliegerstaffel mit PC-9 in Sion
Instrumentenfliegerstaffel 14 mit PC-7
Fliegerstaffel 16 mit F-5
Fliegerstaffel 17 mit F/A-18 in Payerne
Fliegerstaffel 18 mit F/A-18 in Payerne
Fliegerstaffel 19 mit F-5 in Sion
Instrumentenflugstaffel 21 mit PC-9 in Sion
Bundesamt für Fahrzeuge, Waffensysteme und Material mit PC-6 und PC-12 in Emmen
Pilotenschule mit PC-7 in Emmen
Patrouille Suisse mit F-5E in Emmen
Gruppe Transportflugzeuge mit Falcon 50 und Learjet 35 in Dübendorf
Koordinationsstelle für Luftaufnahmen mit King Air 350 und DHC-6 Twin Otter
Die Zukunft bringt jedoch einige Veränderungen und Einschnitte für die Schweizer Luftwaffe. Die Zahl der Flugplätze soll reduziert werden. Alpnach, Mollis und Dübendorf sollen geschlossen werden. Die F-5 haben Dübendorf am 16.Dezember 2004 bereits verlassen. Es verbleiben noch lediglich vier F/A-18 in Dübendorf die jedoch Ende 2005 ebenfalls abgezogen werden. Bis 2010 soll die F-5 Flotte bis auf ca. 20 Maschinen außer Dienst gestellt werden. Die verbleibenden Maschinen sollen der Patrouille Suisse und als Agressoren dienen. Die Tiger-Flotte wurde ohnehin schon verkleinert. 32 Maschinen wurden an die US Navy verkauft die damit ihre F-5 in den Agressorstaffeln ersetzt. 12 Maschinen werden von Österreich geleased um die durch die Außerdienststellung der Draken 2005 entstehende Lücke in der Luftverteidigung zu schließen bis 2007/8 die ersten Eurofighter eintreffen.
Die Schweiz selbst hat noch nicht über einen Nachfolgemuster für die F-5 entschieden. Mit einer Entscheidung ist nicht vor 2008/10 zu rechnen.
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F/A-18 in Laage, August 2003
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Alouette III auf dem Schießplatz Ebenfluh/Axalp
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Mirage IIIS im Museum Payerne
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Vampire FB.6 im Museum Payerne
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Beech E50 Museum Dübendorf
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PC-6B
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F/A-18C
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F/A-18C, Payerne
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Luftbetankungen mit den F/A-18 werden häufig zusammen mit der französischen Luftwaffe geübt.
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DHC-6 Twin Otter
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