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Graz-Thalerhof Fliegerhorst Nittner, Österreich (LOXG), 19.04.2005

Die Zeit der Draken bei den österreichischen Luftstreitkräften geht schon bald zu Ende. Geflogen wird sie nur noch von der 1.Staffel des Überwachungsgeschwaders in Zeltweg. Die in Graz stationierte zweite Staffel fliegt seit dem 09.07.2004 die von der Schweiz geleasten F-5E Tiger. 12 Maschinen werden es in Kürze sein und sie sollen bis Sommer 2008 eingesetzt werden. Dann schon soll der Eurofighter die Aufgaben übernehmen.

Die Geschichte des Flughafen Graz-Thalerhof geht bis in das Jahr 1913 zurück, als die Arbeiten am Flugfeld begannen, Hangars gebaut und eine Graspiste eingerichtet wurde.
Am 26.06.1914 hob dann das erste Flugzeug in Graz ab. Das Ende des 1.Weltkrieges und die aus dem Friedensvertrag resultierenden Bestimmungen bedeuten 1919 das Aus für die Militärfliegerei. Für einige Jahre (bis 1925) wurde der Platz deshalb nur für die Segelfliegerei genutzt. In den 30er Jahren ging es mit Graz dann wieder steil bergauf, bevor der Flughafen im Februar 1944 einem Bombenangriff der Amerikaner zum Opfer fiel. Am 09.05.1945 erreichten sowjetische Truppen den Flughafen, später wurde er von den Briten besetzt. Erneut wurde die zivile und militärische Luftfahrt in Österreich untersagt, mit Ausnahme der Besatzungsmächte. Erst der Abzug derselbigen im Jahr 1955 brachte Österreich die Lufthoheit zurück und der Flughafen Graz wurde seitdem beständig ausgebaut und modernisiert.

Anfang der 80er Jahre entstand am Flughafen das österreichische Luftfahrtmuseum. Am 28.03.1981 erwarb das Museum sein erstes Exponat, ein Musger Mg 19a, ein Segelflugzeug. Seitdem hat sich das Angebot ständig erweitert. Mehr Informationen zum Museum finden sich in unserem Museumsbereich unter Österreichisches Luftfahrtmuseum.

1971 begann die Stationierung der Saab 105OE in Graz mit den roten Maschinennummern. Zehn Maschinen bildeten die 2.Staffel des Jagdbombergeschwaders. 1990 werden die „roten“ Saab 105OE aufgrund einer Umgliederung mit den „Gelben“ in Linz-Hörsching zusammengefasst.
Doch noch heute wird in Graz die Saab 105OE genutzt. Sie dienen der Ausbildung, als Gegner im Luftkampf und der Stundenerhaltung der Piloten des Überwachungsgeschwaders. Was hat es mit den roten und gelben Saab 105OE auf sich? Mehr dazu in unserer Rubrik "Kennungen" unter dem Stichwort Bundesheer.

Ab 1988 bestimmte dann die zweite Staffel des Überwachungsgeschwaders mit der Saab J35OE das Bild der militärischen Fliegerei in Graz, zumindest bis 2004.
Am 11.06.2003 stimmte das österreichische Parlament der Beschaffung von 18 Eurofightern zu. Es handelt sich dabei um Maschinen aus der 2.Tranche, die jedoch erst ab 2007 geliefert werden können. Schnell wird klar das eine Übergangslösung her muss, da die Draken bis zur Einführung des Eurofighter nicht weiter betrieben werden kann, was vor allem an den wohl überzogenen Preisforderungen aus Schweden für Ersatzteile scheitert. Garantien wurden ebenfalls keine mehr gegeben. Ein weiterer Punkt war die Tatsache das Österreich über keine Doppelsitzer verfügt und somit keine Piloten mehr auf die Draken umschulen konnte. Die schwedische Luftwaffe konnte hier nicht mehr helfen, die letzten Draken wurden dort Mitte der 90er Jahre außer Dienst gestellt.
Am 09.03.2004 dann die Entscheidung: Österreich least 12 F-5E Tiger von der Schweiz für vier Jahre. Aufgrund der Verkleinerung der Luftstreitkräfte in der Schweiz waren diese kurzfristig verfügbar. Am 07.07.2004 wurden dann die ersten vier Tiger still und leise nach Graz überführt und am 09.07.2004 wurde diese Übergangslösung in einem Festakt der Öffentlichkeit vorgestellt. Ab 01.07.2005 wird die zweite Staffel in Graz die luftpolizeilichen Aufgaben von der ersten Staffel in Zeltweg übernehmen bis voraussichtlich ab 01.07.2008 der Eurofighter übernimmt.

Die Daten der F-5E Tiger:
Länge: 14,68 m
Spannweite: 8,13 m
Höhe: 4,06 m
Leergewicht: 4.350 kg
Flügelfläche: 21,25 m²
Startgewicht normal: 7.080 kg
Startgewicht maximal (MTOW): 11.180 kg
Treibstoff intern: 3.018 Liter / 2.415 kg
Treibstoff mit Zusatztank: 4.058 Liter / 3.247 kg
Triebwerke: 2 x General Electric J85-GE-21A Turbojet
Schub trocken: ~ 3.100 kg
Schub mit Nachbrenner: ~ 4.500 kg
max. Belastbarkeit: +7,3g/-3,0g
Startstrecke: ~610 m
Landestrecke: ohne Bremsfallschirm ohne ~1700 m; mit ~950 m
max. Steigleistung: ~ 200 m / Sek.
max. Flughöhe: ~ 15.590 m
Höchstgeschwindigkeit ohne Außenlasten: Mach 1.6 ( 1.700 km/h) in ~11000 m Höhe
Bewaffnung in Österreich
Bordkanonen: 2 x 20mm Colt-Browning M39A2 mit 2 x 280 Schuss
Lenkwaffen: 2 x AIM-9P5 "Sidewinder" Infrarot-Kurzstrecken Luft/Luft-Lenkwaffe

Links zum Thema:
Offizielle Seite des Bundesheeres: http://www.bundesheer.at/index.shtml
Informative Seite über alle Belange der Militärfliegerei in Österreich: http://www.airpower.at

Saab 105OE RED I auf dem Weg zur Startbahn
Saab 105OE RED I auf dem Weg zur Startbahn
 
Außer Dienst gestellte Draken. Neben der 19 standen zum Zeitpunkt unseres Besuches noch die 16, 20 und 23 vor dem Hangar.
Außer Dienst gestellte Draken. Neben der 19 standen zum Zeitpunkt unseres Besuches noch die 16, 20 und 23 vor dem Hangar.
 
J-3004 F-5E Tiger II
J-3004 F-5E Tiger II
 
Blue G des Fliegerregiments 3 aus Linz-Hörsching
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3 Saab 105OE werden in den Luftfahrzeugdurchrollhallen betankt. Was für ein Wort ;-)
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